Hochschulpolitik: OECD-Studie verdeutlicht Defizite

Anlässlich der Vorstellung der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2010“ erklären der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann und der stellvertretende bildungspolitische Sprecher Swen Schulz:

Die OECD-Ergebnisse schreien nach Korrekturen der Bildungspolitik von CDU, CSU und FDP. Eindrücklich hat die OECD dargelegt, dass in Deutschland trotz erheblicher Verbesserungen der vergangenen Jahre immer noch zu wenig junge Menschen ein Studium aufnehmen und dass die Studienabbruchquote nach wie vor zu hoch ist. Im internationalen Vergleich fällt Deutschland immer weiter zurück – auch hinsichtlich der Investitionen in Bildung.

Deutschland muss den in SPD-Regierungsverantwortung eingeschlagenen Kurs der BAföG-Verbesserungen konsequent fortsetzen sowie die Lehre an den Hochschulen deutlich verbessern. Nur so können mehr junge Leute insbesondere aus einkommensschwachen oder bildungsfernen Familien für ein Studium gewonnen und die Abbrecherquote reduziert werden. Darüber hinaus ist eine Fortsetzung des Hochschulpaktes zum Ausbau der Studienplätze nötig – in den kommenden Jahren auch mit Blick auf den Ausbau der Master-Studiengänge, damit allen Bachelor-Absolventen der Zugang zum Master-Studium ermöglicht wird.

Doch Bildungsministerin Schavan hat im Bundesrat lieber das untaugliche Stipendienprogramm durchgesetzt, statt sich um eine ordentliche BAföG-Novelle zu kümmern. Sie hat die Empfehlungen des Wissenschaftsrates für gute Lehre ignoriert und anstatt des vom Wissenschaftsrat errechneten Bedarfes von über einer Milliarde Euro jährlich lediglich 200 Millionen Euro für Investitionen in bessere Lehre vorgesehen. Die Bundesregierung muss den OECD-Bericht ernst nehmen und die Probleme endlich energisch anpacken.

(Quelle: SPD-Fraktion)