Fukushima mahnt: Atomausstieg muss fortgesetzt werden
Zehn Jahre nach dem Super-Gau in Fukushima wird deutlich, dass der Atomausstieg in Deutschland die energiewirtschaftlich richtige Entscheidung war. Es gingen 2011 nicht „die Lichter aus“, wie prophezeit wurde, sondern Deutschland ist nach wie vor Stromexporteur und der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland betrug 2020 insgesamt 45 Prozent.
„Der im Jahr 2000 unter Rot-Grün beschlossene Atomausstieg hatte über viele Jahre Bestand und wurde auch als verfassungskonform bestätigt. Mit der 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerung verwarf die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung diesen Energiewende-Weg, um wenige Monate später nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima erneut den Atomausstieg in Deutschland zu beschließen. Inzwischen sind elf Atomkraftwerke abgeschaltet worden, bis Ende dieses Jahres werden drei weitere und im nächsten Jahr die letzten drei Atomkraftwerke für immer heruntergefahren.
Heute zeigt sich, dass dieser Schritt richtig und konsequent war: Deutschland hat massiv in den Ausbau der Erneuerbaren Energien und ihrer Infrastruktur investiert und parallel zum Atomausstieg mit der Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle begonnen. Die von einigen propagierte Renaissance der Atomenergie als Lösung der Klimakrise ist ein Irrweg.
Von vielen Reaktoren geht schon aufgrund ihres Durchschnittsalters von über 30 Jahren ein erhebliches Risiko aus. Hinzu kommen neuartige Restrisiken und Bedrohungen für Mensch und Umwelt sowie die Entsorgung hochradioaktiver Abfälle. AKWs sind längst unwirtschaftlich und waren dies auch in der Vergangenheit, da die realen Kosten immer politisch aufgefangen wurden. Bei den Stromerzeugungskosten liegen sie seit Jahren deutlich über Wind und Sonne. Dies gilt im Übrigen auch für die immer wieder vermeintlich als kostengünstig angepriesenen kleinen modularen Reaktoren. Atomkraft kann die Klimakrise nicht lösen.
Investitionen in Atomenergie dürfen nicht länger zukunftsfähige Investitionen in die Energiewende, erneuerbare Energien und Speichertechnologien verhindern.“
Mathias Miersch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender;
Carsten Träger, umweltpolitischer Sprecher;
Nina Scheer, zuständige Berichterstatterin auf spdfraktion.de