Gleichstellung kennt keine Grenzen

Wenn wir uns eine gerechtere Welt wünschen, müssen wir mehr Druck für die Rechte von Frauen machen. Nationale Grenzen dürfen uns nicht dazu verleiten, nur die eigenen Forderungen und Fortschritte im Blick zu haben. Der Kampf für mehr Gleichstellung ist ein globaler.

„Der diesjährige Weltfrauentag steht im Zeichen des ‚press for progress‘. In Deutschland bedeutet dies zum Beispiel den Druck für Lohngleichheit und die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu erhöhen. In Entwicklungsländern sind es elementare Menschenrechte, die eingefordert werden müssen. Die Bekämpfung von Hunger, das Recht auf Wasser, medizinische Versorgung sowie auf Bildung sind zentrale Ziele. Und sie hängen alle untrennbar mit der Geschlechtergleichstellung zusammen.

Überall dort wo Gleichstellung gefördert wird, erhöht sich auch die Lebensqualität. Dies wird besonders bei Schwellenländern deutlich. In Mexiko werden Frauen im Sektor der Erneuerbaren Energien in ihren technischen und unternehmerischen Fähigkeiten gefördert und ausgebildet. Ein Arbeitsbereich der auch in Deutschland noch immer männerdominiert ist. In Indien werden Frauen seit 2017 bei Unternehmensgründungen unterstützt und in ihren unternehmerischen Fähigkeiten geschult.

Indiens Bruttoinlandsprodukt würde sich um 27Prozent steigern, wenn die Beschäftigungsquote von Frauen die der Männer erreichen würde. Bekämen Frauen in der Landwirtschaft weltweit den gleichen Zugang zu Produktionsmitteln wie Männer, könnten die Erträge um 20 bis 30 Prozent steigen und die Zahl der Hungernden um zwölf bis 17 Prozent sinken. Dies geht nicht nur aus dem Gender Aktionsplan 2016 bis2020 des BMZ hervor, sondern wird auch vom aktuellen UN Woman Bericht ‚Den Versprechen Taten folgen lassen: Gleichstellung der Geschlechter in der Agenda 2030‘ bestätigt.

Wenn wir bei der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei allen 17 Zielen die Gleichstellung aktiv mitverfolgen, kann es gelingen diese positiven Effekte auch in Entwicklungsländern voranzubringen. Gleichstellung darf keine Grenzen kennen. Das sollte selbstverständlich sein. Gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen, der Schutz vor Gewalt, politische Teilhabe und berufliche Anerkennung müssen nicht nur in Deutschland, sondern international endlich durchgesetzt werden.“

Ute Vogt, zuständige Berichterstatterin auf spdfraktion.de