Ob Netflix, Sky Go oder iTunes-Filme – wer in andere Länder reist, kann dort bei Streaming-Diensten mitunter nicht dieselben Inhalte wie daheim abrufen – oder sogar gar keine Inhalte. Und das trotz eines bezahlten Abos. Bislang verhindert das sogenannte Geoblocking einen grenzüberschreitenden Zugriff auf diese Dienste, oftmals wegen der länderspezifischen Lizenzen, die Unternehmen zahlen müssen. So können zum Beispiel deutsche Abo-Kunden von Videodiensten ihre zu Hause bezahlten Inhalte im Urlaub in vielen Fällen nicht nutzen. Das soll sich jetzt ändern.
Im Dezember 2015 hat die EU-Kommission dem Europäischen Parlament einen Vorschlag für eine Verordnung über die grenzüberschreitende Mitnahme von Online-Inhalten vorgelegt. Es soll ein weiterer Schritt auf dem Weg zum digitalen Binnenmarkt werden.
Durch die neue Verordnung wird der unionsweit ungehinderte Zugriff auf bezahlte Online-Inhalte gewährleistet, sodass Personen, die in ihrem Wohnsitzmitgliedsstaat Online-Dienste wie Sky Go, iTunes-Filme oder Netflix abonniert haben, diese künftig auch auf Reisen oder während eines Studienaufenthaltes in anderen EU-Länder anschauen können. Die derzeitige Rechtslage hat diesen Zugriffnicht erlaubt. Bisher rechnen wir mit einer breiten fraktionsübergreifenden Unterstützung der neuen Regeln im Europäischen Parlament.
Wir Sozialdemokraten haben uns schon bei der vorherigen Abstimmung über die neue Verordnung im Rechtsausschuss insbesondere für einen verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten eingesetzt, sodass das Persönlichkeitsrecht nicht verletzt wird und Datenschutz gewährleistet bleibt. Weiterhin haben wir darauf gedrängt, eine zeitliche Begrenzung in den Abo-Verträgen nicht zuzulassen. Wir freuen uns über die verbraucher- und bürgerfreundliche Verordnung, die die unsichtbaren nationalen Grenzen in der digitalen Welt weiter abbaut. Sollte das Plenum am kommenden Donnerstag, 18. Mai, zustimmen, gelten die neuen Regeln ab Mitte Februar 2018 in allen EU-Mitgliedstaaten. Dann wünschen wir: Gute Reise mit ihren gewohnten Lieblingsserien.
Quelle: spdeuropa.de