Zu der Berichterstattung über die Äußerungen zum deutschen Verhältnis zu Israel und dem Thema des Antisemitismus erklärt der Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion Lars Castellucci:
„Das Eintreten für die Sicherheit des Staates Israels als Staatsraison ist folgerichtig aus unserer Geschichte und gilt.
Gleichzeitig muss man auf die menschenrechtliche Situation der Palästinenser hinweisen dürfen. Und selbstverständlich auch darauf, dass auch die Palästinenser selbst wenig dafür tun, die Situation zu verbessern. Hier geht es nicht um Schwarz-Weiß.
Bischof Abromeit kann und darf für seine Thesen und Formulierungen und auch für das, was er weggelassen hat, kritisiert werden. Wer für Frieden im Nahen Osten eintritt, sollte aber auch in den Diskussionen hierzulande nicht zu sehr aufrüsten.
Abromeit jetzt als Antisemiten hinzustellen und in eine Tradition mit den Deutschen Christen zu stellen, ist überzogen. Ich gehe davon aus, dass ihn eher die Sorge treibt angesichts einer Situation, die immer auswegloser scheint. „Überidentifizierung“ ist allerdings sicher keine geeignete Formulierung, wenn man miteinander auf Lösungssuche gehen will.“