Zur gestrigen Gründung des „Arbeitskreises Integration und Migration“ in der SPD, an der auch der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel teilgenommen hat, erklären der stellvertretende SPD-Vorsitzende und Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, und der Vorsitzende des Arbeitskreises, Kenan Kolat:
Die Gründung des „Arbeitskreises Integration und Migration“ der SPD gestern war ein wichtiger Schritt, um die Teilhabe und Partizipation von Menschen nichtdeutscher Herkunft in der SPD langfristig weiter zu stärken.
Im Arbeitskreis kommen integrationspolitisch engagierte Genossinnen und Genossen aus allen Bereichen der Partei zusammen, darunter auch viele, die selbst oder deren Eltern nach Deutschland eingewandert sind. Neben türkisch-, serbisch-, oder afrikanischstämmigen Mitgliedern engagieren sich im Arbeitskreis auch Spätaussiedler und Russlanddeutsche.
Das Ziel: Frauen und Männer aus Zuwandererfamilien sollen in der SPD mit in vorderster Reihe stehen und unsere Politik aktiv mit gestalten. Dabei geht es nicht nur darum, unsere sozialdemokratische Integrationspolitik weiterzuentwickeln. Es kommt auch darauf an, dass Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ihre Erfahrungen und ihre besondere Perspektive in allen anderen Politikbereichen mit einbringen. In einer Zeit, in der Deutschland vielfältiger wird, immer mehr Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung in unserem Land zusammenleben, muss auch die SPD selbst noch vielfältiger und bunter werden.
Wie wichtig es ist, die Teilhabe und das Engagement von Migrantinnen und Migranten in Politik und Gesellschaft insgesamt weiter zu stärken, wird sich auch morgen wieder zeigen, wenn die Bundesregierung ihren Integrationsbericht veröffentlicht, von dem leider nur wenig Gutes zu erwarten ist. Dass Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien noch immer deutlich schlechtere Chancen bei Bildung und Ausbildung haben, ist alarmierend. Hier muss auch die Bundesregierung dringend politisch gegensteuern! Das geht nicht mit bloßer Schaufenster-Politik!
Wir brauchen vor allem eine integrative und gebührenfreie Bildung von der Kindertagesstätte, über die Schule bis zur Hochschule, die längeres gemeinsames Lernen mit einer individuellen Förderung der Kinder und Jugendlichen verbindet. Eine konsequente frühkindliche Sprachförderung ist dabei von besonderer Bedeutung. Nur so lässt sich Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendliche unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft von Anfang an sicherstellen. Dies muss der Weg sein, den wir gemeinsam in Deutschland gehen. CDU/CSU täten gut daran, dies endlich anzuerkennen, anstatt weiter in den von ihnen regierten Ländern durch Gebühren und frühe schulische Selektion Kindern und Jugendlichen Entwicklungschancen vorzuenthalten.
(Quelle: SPD.de)