Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November hissen die SPD-Vorsitzende Saskia Esken und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil heute vor dem Willy-Brandt-Haus eine symbolische Fahne für die Opfer. Gemeinsam mit der Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Maria Noichl erklären sie:
Saskia Esken:
„Frauen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben frei von Manipulation und frei von Gewalt. Und doch sind sexistische und frauenfeindliche Kommentare im Netz an der Tagesordnung und häusliche Gewalt ist für zu viele Frauen eine erschütternde Realität. Die aktuellen Zahlen der kriminalstatistischen Auswertung Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamts (BKA) belegen das eindrücklich: An fast jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Und alle 45 Minuten wird – statistisch gesehen – eine Frau Opfer von vollendeter oder versuchter gefährlicher Körperverletzung durch Partnerschaftsgewalt. Das nehmen wir nicht hin und verstärken unseren Kampf gegen Gewalt gegen Frauen. Die von Franziska Giffey ins Leben gerufene Initiative „Stärker als Gewalt“ ist hierbei ein wichtiger Baustein. Sie bündelt Aufklärung, Beratung und Hilfe und ermöglicht einen einfachen Zugang zu den Angeboten. Dazu kommen das bundesweite Hilfetelefon, der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen und das Investitionsprogramm zum Ausbau der Frauenhäuser und Beratungsstellen. Die SPD macht sich stark für eine Welt ohne Gewalt gegen Frauen.“
Lars Klingbeil:
„Auch die digitale Gewalt nimmt zu und trifft insbesondere Frauen. Dazu gehören Hass-Kommentare im Netz, Cyberstalking oder heimliche Aufnahmen, die online verbreitet werden. Wir dürfen aber nicht zulassen, dass das Internet zum Angstraum für Frauen verkommt. Von der SPD initiierte Gesetzesinitiativen helfen Betroffenen ganz konkret, indem sie beispielsweise heimliche intime Aufnahmen wie das so genannte Upskirting verbieten.
Mir ist wichtig, noch mal klar zu machen: Das Thema betrifft nicht nur Frauen, es geht uns alle an. Wir alle sind aufgefordert, einzugreifen, wenn wir Zeuge von Gewalt gegen Frauen werden, sei es im Internet, auf der Straße oder im Hausflur. Das Schlimmste, was wir den Opfern antun können, ist wegschauen und schweigen, denn das schürt ein falsches Schamgefühl. Wer Opfer ist, trägt keine Schuld.“
Maria Noichl:
„Gewalt gegen Frauen findet oft hinter verschlossenen Türen im eigenen Zuhause statt. Sie betrifft alle gesellschaftlichen Gruppen und Herkünfte. Darüber hinaus findet sie aber auch im öffentlichen Raum, im Bus oder am Arbeitsplatz statt. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist eine Zunahme der häuslichen Gewalt zu beobachten. Deshalb ist es wichtig, nicht die Augen zu verschließen und das Thema in der Öffentlichkeit zu enttabuisieren. Dazu ist der heutige Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ein wichtiges Zeichen. Aber auch an allen anderen 364 Tagen des Jahres müssen wir hinsehen und die Betroffenen unterstützen und Täter zur Rechenschaft ziehen. Ein wichtiger Baustein ist daher das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Hier können sich von Gewalt betroffene Frauen rund um die Uhr beraten lassen und Unterstützung holen. Das Hilfetelefon ist kostenlos, anonym und in 18 Sprachen.“
Quelle: spd.de