„Die Welt hat verstanden“
Die Weltgemeinschaft nimmt die Bedrohung durch den Klimawandel ernst: Vertreter von 165 Staaten unterzeichnen am Freitag den Pariser Klimavertrag bei den Vereinten Nationen in New York. Erstmals verpflichten sich alle Staaten der Welt, die gesetzten Klimaziele zu erfüllen. „Die ganze Welt macht sich auf diesen Weg. Ich will mithelfen, dass Deutschland dabei Vorreiter bleibt“, sagte Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) in New York.
Hendricks unterzeichnet am Freitag im Rahmen einer Zeremonie der Vereinten Nationen in New York das Pariser Klimaschutzabkommen. Deutschland gehört damit zu den Erstunterzeichnern des Klimavertrags, der erstmals alle Staaten der Welt in die Pflicht nimmt.
Klimaschutz-Abkommen
Darum geht es im Klimaschutz-Abkommen:
- Das Pariser Abkommen setzt das völkerrechtlich verbindliche Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Vertragsstaaten sollen sich anstrengen, die Erwärmung bereits bei 1,5 Grad zu stoppen.
- Dazu soll in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts weltweit Treibhausgasneutralität erreicht werden. Das macht eine globale Energiewende nötig.
- Außerdem sollen die weltweiten Finanzflüsse am Ziel einer klimafreundlichen Entwicklung ausgerichtet werden.
Hendricks arbeitet an Klimaschutzplan
Mit der Unterschrift signalisieren die Staaten ihre Zustimmung zu den Inhalten. Völkerrechtlich verbindlich wird der Vertrag erst mit der sogenannten Ratifizierung, die in Deutschland und anderen Ländern die Zustimmung des Parlaments erfordert. Deutschland und die Europäische Union wollen den Vertrag so schnell wie möglich ratifizieren.
„Der Geist von Paris lebt“, sagte Hendricks in New York. Noch nie in der Geschichte der Vereinten Nationen habe ein Abkommen so schnell so viele Unterzeichnerinnen und Unterzeichner erhalten. „Das zeigt, dass die Welt verstanden hat, wie wichtig ambitionierter Klimaschutz ist.“ Jetzt komme es darauf an, das Abkommen so schnell wie möglich mit Leben zu füllen. Hendricks: „Darum arbeiten wir an einem Klimaschutzplan, der den Weg zu einem weitgehend treibhausneutralen Deutschland im Jahr 2050 zeigen wird.“