Die Spitzenzahlen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und die guten Übergangsquoten von einer dualen Ausbildung in den Arbeitsmarkt täuschen nicht darüber hinweg, dass der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im OECD-Vergleich stark hinterherhinkt. Die zwölf Milliarden Euro, die die SPD in den nächsten Jahren in bessere Schulen in Deutschland investieren will, werden also dringend benötigt, um international aufzuschließen. Gerade in den Grundschulen, wo die Startchancen jedes Einzelnen maßgeblich geprägt werden, haben wir ein großes Defizit. Für mehr Chancen ist hier der weitere Ganztagsschulausbau ein wichtiger Wegbereiter.
„Die Spitzenzahlen der OECD für den MINT- und dualen Bereich in Deutschland belegen, wie wichtig die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung ist. Die große Qualität und Spitzenposition, die wir hier im internationalen Bereich einnehmen, müssen ausgebaut werden. Dazu will die SPD die Initiative für einen Berufsschulpakt ergreifen. Ebenfalls brauchen wir auch die Untermauerung der MINT-Leistung durch eine qualifizierte Unterstützung der digitalen Bildung in den Schulen. Hier wird jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung gebraucht statt Wankas Nullnummer beim Digitalpakt.
Mit dem Schulz-Plan, zwölf Milliarden Euro in Schulen zu investieren, schlagen wir hier den richtigen Weg ein. Denn trotz aller Freude über die MINT-Erfolge und die Spitzenposition in der beruflichen Bildung zeigen sich im OECD-Bericht auch große Schwachstellen. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt werden in Deutschland 4,3 Prozent öffentliche und private Bildungsausgaben getätigt, der OECD-Durchschnitt liegt aber bei 5,2 Prozent. Das sind rund 28 Milliarden Euro Rückstand. Das ist peinlich für ein Land, das so hohe Beschäftigungsquoten wie Deutschland hat und so eine besondere Exportleistung.
Dieses Defizit an öffentlichen Ausgaben lässt sich erschreckenderweise insbesondere bei den Kleinsten ausmachen. Gerade hier sind Bildungsinvestitionen besonders nötig, um die Startchancen für alle Kinder zu stärken. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz in der Grundschule ist dabei ein relevanter Schritt, um die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland weiter zu stärken.“
Ernst Dieter Rossmann, bildungspolitischer Sprecher auf spdfraktion.de