Gedenken und Erinnern: Vor 80 Jahren begann der Zweite Weltkrieg durch den deutschen Überfall auf Polen
Am 1. September vor 80 Jahren überfielen deutsche Truppen Polen und lösten damit den Zweiten Weltkrieg aus. Der Krieg mit seinem millionenfachen Leid und Tod ist ein Sinnbild des Schreckens und der Verachtung des Lebens. Bisher fehlt eine Erinnerungs- und Lernstätte an einer prominenten Stelle in Deutschland, die das Schicksal der Opfer des NS-Vernichtungskrieges im Osten Europas aufarbeitet und dokumentiert. Die SPD-Bundestagsfraktion möchte mit einer solchen Einrichtung die Erinnerung wachhalten.
„Die Hintergründe und Folgen des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges im Osten Europas sind vielfältig und schrecklich zugleich. Infolge des deutschen Überfalls auf Polen und der Besatzung starben allein dort sechs Millionen polnische Bürgerinnen und Bürger. Aufgrund deutscher Gewalt und Aggression verloren weitere 27 Millionen Menschen auf den Gebieten der damaligen Sowjetunion wie etwa Russland, Weißrussland, der Ukraine, der baltischen Staaten und Rumänien ihr Leben. Durch den nationalsozialistischen Völkermord wurden mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden in Europa ermordet. Insgesamt kostete der Zweite Weltkrieg weltweit mehr als 55 Millionen Menschen das Leben, dazu kam millionenfaches Elend. Getrieben waren die Nationalsozialisten insbesondere im Osten Europas von einer rassistischen und menschenverachtenden Ideologie.
Wir dürfen diese Gräueltaten und das Leid niemals vergessen, die Deutschland über Europa und die Welt gebracht hat. Dies ist insofern eine Mahnung, da uns viele authentische Orte sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen langsam verlorengehen und mit ihnen das Wissen um die Verbrechen. Es muss uns daher eine Verpflichtung sein, eine würdige Aufarbeitung des Schicksals der mittel- und osteuropäischen Opfer des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges im Dialog mit den osteuropäischen Nachbarn sicherzustellen.
Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die Errichtung einer zentralen Erinnerungs- und Lernstätte in Berlin. Sie bietet die Chance, die Erinnerung an alle Opfergruppen wachzuhalten, über die Schrecken von Krieg und menschenverachtender Ideologie aufzuklären und ein Signal der Versöhnung an Deutschlands Nachbarstaaten zu senden.“
Marianne Schieder, zuständige Berichterstatterin auf spdfraktion.de