Es ist wirklich verwunderlich, mit wie viel Aufgeregtheit führende Vertreter der Union am Wochenende den Vorstoß der Justizministerin kommentiert haben, das Adoptionsrecht für Lesben und Schwule zu ermöglichen. Die von der Justizministerin veröffentlichte Studie zeigt eindeutig, dass die Vorstellung, nur die klassische Familie von Vater, Mutter, Kind könne eine gute Familie sein, falsch ist. Die Diskriminierung von Lesben und Schwulen, die in ihrer Beziehung Kinder aufziehen, muss ein Ende haben.
Ein Festhalten an alten, längst überholten Traditionen mag vielleicht noch bei bestimmten Wählergruppen ankommen – sie entspricht aber weder der Wirklichkeit noch der Notwendigkeit in der Familienpolitik. Dieser Realität sollte sich auch die Union stellen. Moderne Familienpolitik bedeutet, den Familien Wege zu eröffnen, wie Kinder gut aufwachsen können. Und hier bedarf es vor allem des Interesses und der Liebe durch die Eltern.
Die Studie hat deutlich gemacht: Gerade in der Entwicklung und in der Bildung schneiden die Kinder aus Regenbogenfamilien gut ab – weil ihre Eltern sich für sie interessieren, sie ihnen Liebe schenken und sie fördern. Das muss auch durch die Politik und durch den Gesetzgeber unterstützt werden.
Die SPD fordert daher in ihrem Regierungsprogramm die Gleichstellung eingetragener gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe. Zum Wohle der Kinder müssen CDU und CSU endlich ihr überholtes Familienbild aufgeben und Regenbogenfamilien als gleichwertiges Familienmodell anerkennen!
(Ansgar Dittmar, Bundesvorsitzender des Arbeitskreises Lesben und Schwule in der SPD (Schwusos), zu den Kommentaren verschiedener Unionspolitiker zu dem Vorstoß der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, Regenbogenfamilien anzuerkennen und das Adoptionsrecht für Lesben und Schwule zu ermöglichen.
Quelle: SPD.de)