Am 12. Juni jährt sich der Welttag gegen Kinderarbeit zum 16. Mal. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich 2002 mit der Nachhaltigen Entwicklungsagenda 2030 der Vereinten Nationen dazu verpflichtet, bis 2025 alle Formen der Kinderarbeit zu beseitigen.
„152 Millionen Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Jahren müssen Kinderarbeit verrichten. Fast die Hälfte von ihnen – ungefähr 73 Millionen Kinder – arbeiten unter gefährlichen Bedingungen. Der neue Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) „Towards the Urgent Elimination of Hazardous Child Labour“ zeigt, dass häufig der Einsatz von Chemikalien oder psychologischer Stress massive gesundheitliche Folgen für Kinder haben.
Die Kernarbeitsnormen der ILO, die den Charakter von universellen Menschenrechten besitzen, umfassen zwei Übereinkommen über Kinderarbeit, die mittlerweile von 169 beziehungsweise von 180 ILO-Mitgliedsstaaten ratifiziert wurden.
Diese Übereinkommen bilden zusammen mit dem Kinderrechtsübereinkommen der Vereinten Nationen starke gemeinsame Verpflichtungen und Standards zum Schutz der Menschenrechte von Kindern.
Ratifizierungen von Abkommen allein reichen jedoch nicht aus. Die Vorgaben müssen in der Praxis durch entschlossenes Handeln umgesetzt werden. Regierungen haben die Pflicht, entschieden gegen verbotene Kinderarbeit vorzugehen.
Die Nachhaltige Entwicklungsagenda 2030 betont die Dringlichkeit der Abschaffung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, ebenso wie ein sicheres Arbeitsumfeld für Arbeiterinnen und Arbeiter. Wenn die Beendigung aller Formen von Kinderarbeit bis zum Jahr 2025 erreicht werden soll, müssen die Ursachen für Kinderarbeit beseitigt werden. Davon betroffen ist insbesondere die Landwirtschaft, wo Kinder häufig bereits mit sechs Jahren zur Arbeit gezwungen werden.“
Frank Schwabe, menschenrechtspolitischer Sprecher auf spdfraktion.de