Der aktuelle Ausbildungsreport 2016 der DGB-Jugend zeigt, dass die duale Ausbildung verbessert werden muss. Das Berufsbildungsgesetz ist der richtige Platz, um notwendige Reformen anzugehen.
„Landauf, landab wird von der dringend notwendigen Stärkung der beruflichen Bildung gesprochen. Die Koalition im Bund hat die Chance, durch eine Reform des Berufsbildungsgesetzes Verbesserungen etwa bei der Qualität der Ausbildung zu erreichen. Die SPD-Bundestagsfraktion will diese Chance nutzen.
Wie der DGB-Ausbildungsreport zeigt, gibt es großen Handlungsbedarf bei der Qualität von Ausbildungsplätzen. So muss jeder zehnte Auszubildende ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben; ein Drittel leistet unbezahlte Überstunden. Es gibt bei rund 13 Prozent keine oder selten eine fachliche Anleitung vom Ausbilder. Und über ein Drittel der Azubis haben keinen betrieblichen Ausbildungsplan.
Für uns stehen bei der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes drei Dinge im Vordergrund: die Freistellung von über 18-jährigen Azubis für den Berufsschulunterricht, das Recht nach einer zweijährigen Berufsausbildung eine dreijährige Ausbildung anzuschließen und die Freistellung und Finanzierung von ehrenamtlichen Tätigkeiten in Prüfungsausschüssen.
Das Bundesbildungsministerium hat das Berufsbildungsgesetz bereits evaluiert und stellt in seinem Bericht mögliche Verbesserungsoptionen dar. Das begrüßen wir. Wir fordern Bundesministerin Wanka auf, endlich einen Gesetzentwurf vorzulegen und die Blockadehaltung in ihrer CDU/CSU-Bundestagsfraktion aufzulösen. Abwarten hilft nicht, wenn wir die berufliche Bildung in Deutschland weiter stärken wollen.“
Quelle: SPD Bundestagsfraktion